Inkrustierte Schmuckfußböden in der katholischen Pfarrkirche St. Petrus in Ketten in Imsweiler

 

 

Imsweiler ist eine Ortsgemeinde im Donnersbergkreis in Rheinland-Pfalz.
Sie gehört der Verbandsgemeinde Nordpfälzer Land an.

 

 

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Ansicht der Kirche von der Alsenzstraße

 

Die ortsbildprägende katholische Pfarrkirche mit Bauteilen aus dem 15. Jahrhundert hat einen spätgotisch überformten Turm mit einem Spitzhelm aus dem Jahr 1896.
Die dreischiffige neugotische Halle datiert aus der Zeit um 1896-1900.

 

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Blick nach Osten zum Hauptaltar

 

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Blick nach Westen zur Orgelbühne

 

Der Fußboden wurde mit keramischen Schmuckfliesen ausgeführt.

 

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Blick zur Taufkapelle

 

Auch in diesem Raum liegen keramische Schmuckfliesen.

 

 

Inkrustierte Ornamente

 

In der Kirche liegen zwei markante inkrustierte Ornamente.

               

1 mit der französichen Lilie als Eckornament            2

 

Die Scherben der beiden Fliesen haben unterschiedliche Farbtöne.

 

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Zwei Fliesen breites Band von Ornament 1 in uni rotem Fliesenbelag

 




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Aus 16 Einzelfliesen konstruiertes Feld von Ornament 1

 

Es ergeben sich jeweils in einem Feld von vier Fliesen markante Bereiche, das Zusammentreffen von vier Kreissegmenten und das Zusammentreffen von vier französischen Lilien im geschlossenen Kreis.

 

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Dekore 1 und 2 mit unterschiedlichem Farbton liegen nebeneinander

 

Die inkrustierten Fliesen weisen Abnutzungserscheinungen und Verschmutzungen in den Vertiefungen der Dekore auf.

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Dekor 2 nach einer Reinigung. Die Inkrustierungen liegen frei.

 




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Aus 16 Einzelfliesen konstruiertes Feld von Ornament 2

 

Es ergeben sich jeweils in einem Feld von vier Fliesen markante Bereiche, der geschlossene Kreis und das Zusammentreffen von vier Kreissegmenten.

 

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Feld aus inkrustierten Ornamentfliesen der Art 2 in Diagonalverlegung

 

Die Fliesen weisen Beschädigungen und unterschiedliche Abnutzung auf.

 

Bei erster Betrachtung sieht man in den keramischen Belägen mittelalterliche Schmuckfußböden. Bei genauerer Betrachtung ergibt sich aber ein anderes Bild.
Die Bodenfliesen wurden von der Deidesheimer AG in Neustadt an der Haardt nach historischen Vorbildern hergestellt.

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Eintrag der Firma im "Porzellan- und Keramikreport 1885 - 1935" von Dieter Zühlsdorff. Stuttgart 1989.

 

Die inkrustierten Schmuckfußböden dürften aus der Zeit stammen, als die Ausstattung der dreischiffigen neugotischen Halle um 1896-1900 fertiggestellt wurde.

 

 

Benutzte Literatur

Zühlsdorff, Dieter, Porzellan- und Keramikreport, Stuttgart 1989
Wikipedia

 

 

Danksagungen

Ich danke Herrn Stefan W. Wilhelm aus Queidersbach für das Fotomaterial und Herrn Dr. Thomas Rabenau aus Stuttgart für Informationen zur Firma Deidensheimer AG.
Meinem Sohn Norbert danke ich für Bearbeitung und Veröffentlichung des Berichtes.

 

 

Meine Berichte zu mittelalterlichen Schmuckfußböden finden Sie unter:

 

Grundlagen
www.geschichte-der-fliese.de/fruehe.html

 

Mittelalterliche Schmuckfußböden in der ehemaligen Klosterkirche St. Martin und St. Marien in Sponheim / Landkreis Bad Kreuznach
www.geschichte-der-fliese.de/sponheim.html

 

Ornamentierte Bodenfliesen des Mittelalters im ehemaligen Zisterziensenkloster Bebenhausen
www.geschichte-der-fliese.de/bebenhausen_dt.html

 

Der keramische Schmuckfußboden mit Kosmosbild aus der Pfarrkirche Sankt Pankratius in Königswinter-Oberpleis
www.geschichte-der-fliese.de/oberpleis.html

 

Der keramische Schmuckfußboden im Kapitelsaal der ehemaligen Prämonstratenser-Abtei Rommersdorf
www.geschichte-der-fliese.de/rommersdorf.html

 

Glasierte Fußbodenfliesen des frühen 16. Jahrhunderts in der Kapelle der Burg Gnandstein
www.geschichte-der-fliese.de/gnandstein.html